Modul 4: Das Design eines ePortfolio-Ökosystems
Einführung
Nach der Arbeit am ePortfolio-Konzept ( Modul 1), seinen Perspektiven und Absichten ( Modul 2) und dem Aufstellen einer ePortfolio-Strategie (Modul 3), geht es nun darum, ein ePortfolio-Ökosystem aufzubauen. Im Gegensatz zu der gängigen Vorstellung ist die Auswahl der ePortfolio-Plattform nicht essentiell für die Gestaltung einer individuellen ePortfolio-Lösung. Essentiell dabei ist jedoch, ein ePortfolio-Ökosystem zu schaffen, in dem alle Akteure miteinander interagieren können. Dieses Modul wird Sie beim Design einer ePortfolio-Umgebung unterstützen, die Sie und die User Ihres ePortfolios „beheimaten“ wird. Dieses Modul wird Ihnen keine spezifische technische Lösung empfehlen, wird Ihnen aber durchaus Empfehlungen zur Architektur möglicher ePortfolio-Ökosysteme geben. Beachten Sie, dass Sie in Modul 6 mehr Informationen darüber erhalten werden, wie Sie Ihr ePortfolio-Ökosystem innerhalb einer umfangreichen organisationalen Lösung weiterentwickeln können.
Ziele des Moduls
Am Ende des Moduls können Sie…
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…basierend auf Ihrer Strategie eine Liste von Anforderungen an Ihr ePortfolio-Ökosystem verfassen.
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…überprüfen, ob Sie Ihre bereits existierenden Ressourcen für die ePortfolio-Infrastruktur nutzen können.
- …beschreiben, welche Praktiken die ePortfolio-Nutzung ersetzen oder verändern wird.
Fragen zum Aufwärmen
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Verfügen Sie bereits über Ressourcen, die die Implementierung eines ePortfolios erleichtern oder erschweren könnten?
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Was erwarten Sie sich von der Umsetzung eines ePortfolios?
- Möchten Sie ePortfolios für die gegenwärtige Handlungspraxis nutzen oder möchten Sie Ihr Handeln bzw. Ihre Gewohnheiten ändern?
Sie werden eine Reihe von “Behältern” für Ihre Nachweise und die Inhalte Ihres ePortfolios benötigen. Diese Behälter können für alle NutzerInnen oder für eine eingeschränkte Gruppe von Usern verfügbar sein. Manche Teile des ePortfolios können privat, andere können für eine begrenzte Anzahl an Usern abrufbar sein – und es können genauso ePortfolios existieren, die vollständig für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Anforderung an die Verfügbarkeit Ihres ePortfolios basiert auf der Strategie, die das Ergebnis von Modul 3 war.
Sie verfügen vermutlich bereits über alle nötigen Ressourcen. Wenn Sie im pädagogischen Kontext arbeiten, gibt es wahrscheinlich Schul-Server oder ein Intranet. Das ist ein möglicher Raum für das ePortfolio. Oder Sie nutzen ein Lern-Management-System, das eine Vielzahl von Möglichkeiten eröffnet.
Seien Sie nicht beunruhigt, falls die bereits existierenden Ressourcen nicht Ihre Anforderungen erfüllen können. Im Internet werden ständig neue Werkzeuge entwickelt, die Ihnen Möglichkeiten bieten, die Sie für die Gestaltung einer ePortfolio-Umgebung nutzen können.
Manche Plattformen erfordern ein eingängiges technisches Wissen, während andere einfacher zu navigieren sind. Sie sollten sich für eine Plattform entscheiden, die einfach gewartet werden kann bzw. die Ihrem Kompetenzniveau entspricht.
ePortfolio-Ökosysteme sind nicht nur eine Frage der Technologie. Um erfolgreich zu sein, sollten Sie, basierend auf Ihrer Strategie (Modul 3) ein Augenmerk auf Ihre Handlungspraxis haben, um festzustellen, ob und welche Handlungen durch die Nutzung des ePortfolios ersetzt werden können. So könnte ein ePortfolio für manche NutzerInnen die persönliche Webseite, den Lebenslauf oder persönlichen Entwicklungsplan ersetzen. Vom organisationalen Standpunkt aus, können ePortfolios Arbeiten bezüglich des persönlichen Entwicklungsplans von StudentInnen oder ArbeitnehmerInnen ersetzen oder ergänzen. Auch könnten ePortfolios mit Ihrer pädagogischen Arbeit bezüglich der Lernorganisation Ihrer StudentInnen in Verbindung gebracht werden. ePortfolios könnten anstatt einer oder mehrerer Beurteilungsarten eingesetzt werden. Mehr dazu können Sie in Modul 5 erfahren.
Es gilt auch zu untersuchen, welche bestehenden Verhaltensmuster die Entwicklung von einem ePortfolio-Ökosystem behindern könnten. Beispielsweise ist die summative Beurteilung von StudentInnenarbeiten selten vorteilhaft für ePortfolio-Ökosysteme, die mehr dem Fortschritt und der Entwicklung gewidmet sind. Beispiele eigener Arbeiten werden in diesem Sinne mehr als Fortschritt gesehen und weniger als „fixes“ Ergebnis.
Sie finden hier zusätzliche Online-Ressourcen über ePortfolio-Ökosysteme, die Sie dabei unterstützen können, Ihre Anforderungen an Ihr ePortfolio-Ökosystem zu identifizieren:
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Lernen Sie mehr darüber, Lern-Management-Systeme für ePortfolios zu nutzen und sehen Sie folgendes Video der Swinburne University of Technology: https://www.youtube.com/watch?v=SO2tV56fwqE
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Um mehr über die Perspektiven von ePortfolio-Ökosystemen für Individuen zu erfahren, sehen Sie folgendes Video der Glasgow Caledonian University: https://www.youtube.com/watch?v=FP3kyzzfqhI
Für Einzelpersonen
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Schreiben Sie basierend auf der ePortfolio-Strategie eine Liste mit den Anforderungen an die Behälter für Inhalte und Nachweise. Überprüfen Sie Ihre Ressourcen.
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Beurteilen Sie, wie diese zu Ihrer Liste von Anforderungen passen.
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Falls die Ressourcen nicht passend sein sollten, nutzen Sie dieses Werkzeug, um nach externe Ressourcen zu suchen: http://think.stedwards.edu/career/choosing-platformhost-site-build-e-portfolio
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Überprüfen Sie Ihre gegenwärtige Handlungspraxis und reflektieren Sie darüber, wie ein ePortfolio-Ökosystem manche (oder vielleicht sogar alle) Handlungsmuster ersetzen könnte.
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Beschreiben Sie Ihr ePortfolio-Ökosystem, entweder in der Nutzung der bestehenden Ressourcen oder basierend auf externen Ressourcen. Definieren Sie, wie dieses im Zusammenhang mit Ihren Handlungsmustern steht und ob Sie es für nötig befinden, manche davon zu verändern.
Für Organisationen
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Schreiben Sie basierend auf der ePortfolio-Strategie eine Liste mit den Anforderungen an die Behälter für Inhalte und Nachweise.
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Überprüfen Sie Ihre Ressourcen.
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Beurteilen Sie, wie diese zu Ihrer Liste von Anforderungen passen.
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Falls die Ressourcen nicht passend sein sollten, nutzen Sie dieses Werkzeug, um nach externe Ressourcen zu suchen: http://think.stedwards.edu/career/choosing-platformhost-site-build-e-portfolio
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Überprüfen Sie Ihre gegenwärtige Handlungspraxis und reflektieren Sie darüber, wie ein ePortfolio-Ökosystem manche (oder vielleicht sogar alle) Handlungsmuster ersetzen könnte.
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Betrachten Sie die gegenwärtigen Handlungsmuster und reflektieren Sie darüber, ob diese die Entwicklung eines ePortfolio-Ökosystem behindern könnten. Falls dies tatsächlich der Fall sein sollte, identifizieren Sie, was nötig wäre, um das/die hinderliche/n Handlungsmuster zu verändern.
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Beschreiben Sie Ihr ePortfolio-Ökosystem, entweder in der Nutzung der bestehenden Ressourcen oder basierend auf externen Ressourcen. Definieren Sie, wie dieses in Zusammenhang mit Ihren Handlungsmustern steht und ob Sie es für nötig befinden, manche dieser zu verändern.
Finden Sie hier zusätzliche Online-Ressourcen über ePortfolio-Ökosysteme, die Sie bei den oben vorgeschlagenen Aufgaben unterstützen können:
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Um mehr darüber zu lernen, was Sie von Ihrem ePortfolio-Ökosystem erwarten können, sehen Sie sich dieses Video von Lauri Dietz, Direktorin des University Center for Writing-based Learning (UCWbL) an der DePaul University, Chicago, USA, an:
https://www.youtube.com/watch?v=IcpLvZgZgEk
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Hilfestellung, um externe Plattformanbieter zu finden, bietet folgendes Werkzeug: http://think.stedwards.edu/career/choosing-platformhost-site-build-e-portfolio
Nun ist wieder Zeit, Ihre Ideen und Ansichten mit den anderen MOOC-TeilnehmerInnen zu teilen:
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Entwickeln und teilen Sie die Beschreibung Ihres ePortfolio-Ökosystems in Ihrem persönlichen Blog und laden Sie andere ein, diese zu kommentieren.
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Für die optimale Verbreitung Ihrer Ideen nutzen Sie den Hashtag #ePcourse und den Europortfolio Community Hashtag #europortfolio.
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Überarbeiten Sie basierend auf den vorhergehenden Kommentaren der anderen MOOC-TeilnehmerInnen Ihre Beschreibung des Ökosystems.
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Schreiben Sie ein kurzes Essay und erklären Sie dabei Ihr ePortfolio-Ökosystem. Teilen Sie das Essay in Ihrem persönlichen Blog.
- Versuchen Sie Fragen aus den vorhergehenden Modulen zu beantworten.