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COURSE

Modul 3: Ein Leitfaden zu einer ePortfolio Strategie

Einführung

Nachdem Sie ein Verständnis für ePortfolios (Modul 1) aufgebaut haben und die Absichten/Ziele Ihrer ePortfolio-Initiative gesetzt haben (Modul 2), wird jetzt damit fortgefahren, strategische Entscheidungen zu treffen, wie ein ePortfolio entwickelt werden kann, das Ihren Bedürfnissen entspricht. Dieses Modul wird Sie dabei unterstützen, die ersten Schritte einer ePortfolio-Strategie zu definieren, insbesondere eine grundlegende Struktur, die Art von Nachweisen, die Sie präsentieren möchten, wer (und unter welchen Umständen) Zugang haben wird und die Werkzeuge, die am besten Ihren Zielen zu vereinbaren sind.

Ziele des Moduls

Am Ende dieses Moduls können Sie...

  • …die Schlüssel-Elemente für die Planung einer erfolgreichen ePortfolio-Lösung identifizieren.

  • …eine Strategie mit einem Schwerpunkt auf Aktivitäten, Aufgaben und Entscheidungen entwickeln.

  • …ePortfolio-Werkeuge identifizieren, die dazu geeignet sind, Ihr(e) Ziel(e) zu erreichen.

Fragen zum Aufwärmen

Im Laufe dieses Moduls werden Sie dazu eingeladen, die Antworten zu folgenden Fragen zu ergründen:

  • Wie werden Sie Ihr ePortfolio strukturieren? Welche Art von Nachweisen werden Sie in Ihr ePortfolio integrieren?

  • Wie werden Sie die geplanten Aktivitäten innerhalb eines Zeitplans einteilen?

  • Welche ePortfolio-Werkzeuge und Funktionalitäten passen am besten zu Ihrer geplanten Struktur und welche Art von Artefakten werden Sie präsentieren?

ePortfolio-Struktur

Auch wenn das ePortfolio ein vielseitiges System ist, sollten Sie damit beginnen, eine grundlegende Struktur zu skizzieren. Dies wird Ihnen dabei helfen, Kriterien für das Sammeln und das Organisieren von Artefakten festzulegen. Die Struktur kann stark standardisiert, formal festgelegt nach Parametern einer Institution oder auch informal sein, wodurch kreativere Wege der Präsentation möglich werden. Beachten Sie, dass die Struktur, je nach Ihrer Perspektive und Ihren Ziel/en, abweichen kann. Ihre Perspektive könnte die eines Studenten/ einer Studentin sein, der/die kurz vor Abschluss des Studiums steht und ein Präsentations-ePortfolio erstellt, um einen Job zu finden. Ihre Perspektive könnte auch die einer Lehrperson sein, die ePortfolios als Unterrichtsmethode einsetzt, um Reflexion unter den SchülerInnen zu unterstützen. Eine weitere Perspektive könnte die eines Arbeitsgebers/einer Arbeitgeberin sein, der/die die Kompetenzen von BewerberInnen prüft oder auch die eines Mitglieds einer Organisation, welche die ePortfolio-Lösung nutzen möchte um systemische Änderungen anzustoßen. Jedes Szenario verlangt eine spezifische Organisation von Inhalten und verschiedene Arten von Funktionalitäten. Außerdem sollten in manchen Fällen spezifische Arten von Interaktion mit Dritten möglich sein (z.B. Peers, Lehrpersonen, externe GutachterInnen, etc.). Gehen Sie die Struktur des persönlichen Entwicklungsplans (Personal Development Planning - PDP) im ePortfolio von Allison Miller als ein erstes Beispiel durch.

Zusätzliche Online-Ressourcen:

  • Sie können das nächste Beispiel einer stark standardisierten ePortfolio-Strukturanalysieren. Beachten Sie, dass die Struktur vollständig von einer Institution bestimmt ist.

  • Eine Sammlung von Beispielen kreativer und weniger strukturierter ePortfolios finden Sie bei Mydocumenta.

Beachten Sie, dass Sie die Inhalte Ihres ePortfolios chronologisch (ein persönliches Lerntagebuch wird beispielsweise durch Blogeinträge strukturiert) oder auch nach festgelegten Kategorien strukturieren. Bezüglich letzterem könnten Sie sich dafür entscheiden, die Nachweise auf Basis Ihrer Kompetenzen/Leistungen, thematischer Blöcke, bewährter Methoden oder Ihrer Liste von Klienten oder Mitarbeiter, etc. zu strukturieren.

Hier finden Sie weitere Online-Ressourcen zum Thema, wie ein ePortfolio geplant und strukturiert wird:

  • Ein Beispiel, wie ein ePortfolio geplant und entwickelt wird, basierend auf Google Apps.

  • Ein Leitfaden zur Gestaltung eines professionelles ePortfoliosherausgegeben vom Elmire College

  • Eine Website der University of South Australia über die Planung der Einbindung von ePortfolios im Rahmen eines Kurses.

 

Zu betonen ist, dass Sie für eine erfolgreiche Präsentation und für das Verständnis des ePortfolio-Aufbaus die Zielgruppe Ihres ePortfolios identifizieren und über Strategien reflektieren sollten, wie diese adäquat angesprochen werden kann. Dies sollte auch in der Zeitplanung berücksichtigt werden. Das folgende Video wird Ihnen dabei helfen, klare Entscheidungen darüber zu treffen, wie die Zielgruppe mit den persönlichen Zielen erfolgreich in Übereinstimmung gebracht werden kann:

 

 

Sie sollten über die erwähnten Fragen reflektieren, bevor Sie damit beginnen, Ihr Portfolio zu entwickeln. Eine passende Art zu planen ist es, ein Diagramm zu erstellen und damit die grundlegende Struktur, die Funktionalitäten und die Art und Weise, wie der Inhalt dargestellt werden soll (inklusive Orientierungshilfen), abzubilden. Für mehr Informationen, wie Diagramme genutzt werden können, um Ihr ePortfolio zu planen und zu strukturieren, lesen Sie folgenden Artikel von Dida durch.

Die Nachweise:

Das Design des ePortfolios ist viel mehr, als nur eine logische Struktur zu entwickeln um wichtige Informationen während des Lebens, menschliche Erzeugnisse im Zusammenhang mit einem bestimmen Thema oder um die Erlangung von Kompetenzen zu zeigen. Das Design eines ePortfolios beinhaltet verschiedene Entscheidungen darüber, welche Beweisstücke bzw. Nachweise einbezogen werden und wer Zugriff darauf haben wird.

Diese Artefakte werden durch verschiedene Medien transportiert (z.B. als Video, Text-Dokument, Audio-Datei, etc.) und zeigen verschiedene Arten von Leistung. Beispielsweise könnten StudentInnen die Ergebnisse von Lernaktivitäten hervorheben, Fachleute könnten ihre Arbeitsergebnisse für ihre Klienten präsentieren oder Arbeitssuchende könnten ihre Zertifikate und Zeugnisse in das ePortfolio mitaufnehmen. Zusätzlich kann das ePortfolio positive Rückmeldungen beinhalten, beispielsweise LehrerInnen-Evaluationen, Peer-Kommentare, Referenzen oder Feedback von zufriedenen KundInnen. Der Eigentümer/die Eigentümerin des ePortfolios sollte eingängig darüber reflektieren, was in das ePortfolio aufgenommen wird.

Erkunden Sie die Webseite von Helen Barrett um ein gutes Beispiel zu sehen, wie Artefakte für ein ePortfolio ausgesucht werden können.

Die beabsichtigte Zielgruppe

 

Ihr ePortfolio sollte auf verschiedene Arten von Zielgruppen ausgerichtet sein (z.B. KollegInnen, ArbeitgeberInnen, KundInnen, die Öffentlichkeit etc.). Darüber hinaus kann die durch das ePortfolio angesprochene Person verschiedene Rollen einnehmen:

 

 

 
  • Mitwirkende/r: Eine Person, die Kommentare zu Teilen des ePortfolios abgibt bzw. zu diesem beiträgt.

  • KritikerIn: Eine Person, die Feedback gibt und Teile des ePortfolios validiert.

  • LeserIn: Eine Person, die Zugang zum ePortfolio hat (z.B. der/die ArbeitgeberIn).

Die Überlegungen zur Struktur sollten auch mit solchen zur Privatsphäre verknüpft sein. In diesem Sinne beachten Sie, dass Sie Ihr ePortfolio entweder als vertraulich (ein persönliches ePortfolio), begrenzt zugänglich (manche Teile des ePortfolios sind offen zugänglich, manche nicht) oder für die Öffentlichkeit frei zugänglich machen können. Die Möglichkeiten und die Einstellungen dafür sind abhängig von der technologischen Grundlage, die Sie für Ihr ePortfolio verwenden.

Technologien, Werkzeuge und Service

Die Entscheidung über die Struktur, die Artefakte und die Art der Zielgruppe/n führt Sie zur nächsten Entscheidung über passende ePortfolio-Werkzeuge oder –Services. Beachten Sie, dass ein ePortfolio nicht ein spezielles Softwarepaket ist, sondern eine große Bandbreite an Technologien, Werkzeugen und Services umfassen kann. Man kann Folgendes unterscheiden:

 
  • ePortfolio-Plattformen. Dabei handelt es sich um Technologien, die speziell dafür entwickelt wurden, ePortfolio-Prozesse zu unterstützen. ePortfolio-Plattformen bieten üblicherweise spezifische Werkezuge an, wie Raum für Zusammenarbeit, Blogs, tagesaktuelle Einträge, etc.)

  • Content-Management-Systeme (CMS) Dieses Werkzeug ist nicht speziell für ePortfolios entwickelt worden. Nichtsdestotrotz beinhaltet das CMS Funktionalitäten, welche Prozesse der ePortfolio-Entwicklung unterstützen. Beispiele für häufig genutzte CMS sind unter anderen Drupal oder Joomla

  • Web 2.0 Anwendungen. Anwendungen, die online einfach erhältlich sind (meist gratis) und die spezifische ePortfolio-Prozesse unterstützen können. Im weiteren Sinne ist zu bemerken, dass Web 2.0 Anwendungen Interaktivität und Kollaboration fördern. Einzelpersonen gestalten oft ihre eigenen ePortfolios durch Webseiten, Blogs, Wikis, Google Apps, etc.


http://www.squaremelons.com/images/electronic-portfolio.png

 

Bevor Sie sich für eine ePortfolio-Lösung entscheiden, sollten Sie über die Vorteile zusätzlicher Funktionalitäten, wie unterstützte Interaktion und Feedback, reflektieren. Dabei sollte die Kraft von Social Media ebenfalls mitbedacht werden. Social Media weitet die Möglichkeiten von Web 2.0 Anwendungen aus, in dem Interaktionen zwischen Nutzern und das Teilen von Inhalten direkt über soziale Netzwerke (z.B. Facebook, Twitter, LinkedIn) ermöglicht werden. Die EigentümerInnen von ePortfolios sollten eingängig darüber reflektieren, welche Möglichkeiten es gibt, diese webbasierten Share-Funktionen zu integrieren. Werden Sie Social Layer integrieren? Welche Interaktionen sollen innerhalb Ihres ePortfolios erlaubt werden? Für welchen Zweck? Mehr Informationen, wie Sie Web 2.0 Anwendungen und Social Media für Ihr ePortfolio nutzen können, finden Sie in der Präsentation von Helen Barrett.

Eine vollständige und aktualisierte Liste von ePortfolio-Werkzeugen und Funktionalitäten finden Sie auf folgender Website, die von Helen Barrett verwaltet wird

Auch der Artikel von Klaus Himpsl und Peter Baumgartner von der Donau Universität Krems über die Evaluation von ePortfolio-Software kann für Sie aufschlussreich sein. Diese Ressourcen werden Ihnen dabei helfen, eine geeignete ePortfolio-Lösung zu finden.

 

Diese Aktivität wird Sie durch die Schwerpunktsetzung auf künftige Tätigkeiten bei der Planung Ihres (individuellen oder organisationalen) ePortfolios unterstützen.

  1. Zuerst erstellen Sie ein Diagramm, welches die Struktur Ihres ePortfolios zeigen soll, inklusive der Teilgebiete und der Art von Artefakten, die Sie einbeziehen werden. Das Diagramm soll die Hauptfunktionen des ePortfolios abbilden. Bevor Sie diese Übung durchführen, gehen Sie erst das Beispiel von Dida durch.

  2. Listen Sie die Handlungen auf, die zur Entwicklung Ihres ePortfolios führen. Nachdem Sie die Prioritäten geklärt haben, erstellen Sie einen groben Umriss Ihres Zeitplans.

Nutzen Sie diese Vorlage als Leitfaden für Ihre Arbeit. Für den Zeitplan können Sie ein Gantt Diagramm mithilfe von Tom’s Plannererstellen.

 
  • Veröffentlichen Sie Ihre ePortfolio-Strategie in Ihrem persönlichen Blog und laden Sie andere ein, diese zu kommentieren.
  • Für die optimale Verbreitung Ihrer Ideen nutzen Sie den Hashtag #ePcourse und den Europortfolio Community Hashtag #europortfolio.
 
Nach der Durchsicht der Strategien anderer MOOC-TeilnehmerInnen überarbeiten und verbessern Sie Ihre eigene Strategie und veröffentlichen Sie die finale Version in Ihrem persönlichen Blog.