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COURSE

Modul 2: Den Zweck des ePortfolios festlegen

Einführung

Im ersten Modul erfuhren Sie mehr über die verschiedenen Auffassungen zum Begriff ePortfolio und wie diese in konkreten Situationen angewendet werden können. In diesem zweiten Modul werden Sie Ihr Verständnis zum Potential des vielfältig einsetzbaren ePortfolios vertiefen. Sie werden außerdem verschiedene Perspektiven des ePortfolios betrachten: Perspektiven hinsichtlich des Besitzes, des Managements, und besonders hinsichtlich der bewussten Nutzung des ePortfolios in einem persönlichen oder institutionellen Rahmen.

Ziele des Moduls

  • Schaffen Sie eine Perspektive für Ihr ePortfolio (Welche Rolle haben Sie?)

  • Identifizieren Sie die wichtigsten Zwecke Ihres ePortfolios

  • Erzeugen Sie ein erstes Szenario, wie Sie Ihr ePortfolio gestalten/nutzen würden

Fragen zum Aufwärmen

  • Wie können Sie ein ePortfolio nutzen, damit es Ihren Anforderungen gerecht wird?

  • Was könnte der Haupzweck Ihres ePortfolios sein?

  • Kann ein einziges ePortfolio für alle Zwecke genutzt werden oder werden verschiedene ePortfolios für verschiedene Absichten benötigt?

ePortfolio-Perspektiven

Ein ePortfolio-System kann von verschiedenen NutzerInnen verwendet werden, beispielsweise von Lernenden, TutorInnen, PraktikerInnen, ArbeitgeberInnen, einem Fachverband oder einer Institution. Jeder dieser NutzerInnen hat eigene Ansichten, die zu spezifischen Anforderungen, Herausforderungen und Anpassungen führen. Daher ist es notwendig, dass eine zufriedenstellende Implementierung von ePortfolio-Initiativen diese verschiedenen Perspektiven berücksichtigt.

Das JISC (Joint Information Systems Committee) bietet eine umfassende Sammlung von ePortfolio Perspektiven an, und wir laden Sie ein, diese näher zu betrachten. Ebenfalls interessant finden könnten Sie den ePortfolio Konzept-Leitfaden für verschiedene Interessensgruppen der vom Australian ePortfolio Project entwickelt wurde.

Zusätzliche Ressourcen zu den ePortfolio-Perspektiven, die Ihnen helfen können, Ihre eigenen Prioritäten herauszufinden:

Basierend auf Gibson (2006). Der Artikel ist verfügbar auf: http://goo.gl/vStFNG

  • Um mehr über die Lernenden-Perspektive zu erfahren, sehen Sie folgendes Video von Gordon Thomson von der Universität Edinburgh an:

  • Auf der nächsten Webseite werden Sie einige Präsentationen zur Nutzung von ePortfolios aus der Perspektive der Lehrpersonfinden.

  • Sehen Sie sich folgendes Videos zu ePortfolios aus Perspektive des Arbeitgebers/der Arbeitgeberin am Durham College an:

  • Unter folgendem Link können Sie außerdem ein gutes Beispiel für ein ePortfolio einer Praktikerin einsehen.

  • Abschließend können Sie im Video der Universität Cumbria eine Einsicht in die ePortfolio-Perspektive von Menschen in leitendes Positionen erlangen

Zwecke von ePortfolios

Eine große Stärke des ePortfolios ist die Flexibilität, wodurch es einer großen Vielfalt an individuellen und/oder institutionellen Zwecken dienen kann. Diese Absichten können die Verbesserung des Unterrichts und der Lernerfahrung sein, den Bewerbungsprozess für einen neue Position zu unterstützen, professionelle Akkreditierung zu erhalten, non-formales und/oder informelles Wissen validieren zu lassen oder über die Kompetenzen der Mitarbeiter in Ihrer Institution auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für einen Überblick über die wichtigsten Zwecke, für die ePortfolios eingesetzt werden, lesen Sie den Artikel von JISC durch: http://goo.gl/wWj2jl.


Um Sie dabei zu unterstützen, Ihre Ziele der ePortfolio-Nutzung besser abklären und abstecken zu können, wird Ihnen eine Sammlung von Fall-Studien angeboten, die verschiedene Ziele der ePortfolio-Nutzung und ihre Anwendung illustrieren

Zusätzliche Online-Ressourcen:

  • Um mehr darüber zu erfahren, wie ePortfolios LehrerInnen dabei unterstützen, ihren Karriere-Entwicklungsplan (Career Development Plan - CPD) zu entwickeln, sehen Sie sich folgendes Webinar an (gehalten von Julie Hughes von der Universität Wolverhampton):

  • Wie die Nutzung von ePortfolios das lebensbegleitende Lernen von MedizinerInnen in Kanada unterstützt, wird von Jennifer Gordon vom Royal College of Physicians and Surgeons of Canada näher erläutert:

Es ist wichtig zu betonen, dass beginnend mit einer einzigen Online-Ablage des Nutzers/der Nutzerin eine spezielle Gruppe von Artefakten entsprechend seiner/ihrer Absichten ausgesucht und präsentiert werden kann. Beispielsweise können StudentInnen durch ein einziges ePortfolio sowohl Lernprozesse innerhalb eines Kurses verwalten, als auch ihren Lebenslauf online potentiellen ArbeitgeberInnen präsentieren. Bei der Auswahl der zu präsentierenden Artefakte ist es wichtig zu berücksichtigen, wer die Zielgruppe sein wird und welche Informationen bzw. welcher Art von Nachweis präsentiert werden soll (siehe Modul 3 um mehr über mehr über eine passende ePortfolio-Strategie zu erfahren).

Abschließend ist zu betonen, dass eine große Auswahl von ePortfolio-Werkzeugen und -Plattformen existiert. Manche davon (z.B. Mahara oder PebblePad) unterstützen eine große Vielfalt von auf ePortfolio bezogenen Aktivitäten (z.B. Feedback von Peers oder LehrerInnen, eigene Aktivitäten nachverfolgen, Zusammenarbeit mit anderen, Reflexion, etc.), während andere eher spezifische Aktivitäten unterstützen (z.B. die Präsentation von Lernnachweisen). Bevor sie sich für ein ePortfolio-Werkzeug entscheiden, sollten sie darüber reflektieren, welche spezifischen ePortfolio-Aktivitäten nötig sind, um Ihre Ziele zu erreichen. In Modul 3 werden Sie mehr Informationen zu ePortfolio-Werkzeugen und -Plattformen erfahren.

Eigentumsrecht von ePortfolios

Die Frage nach dem ePortfolio-Eigentumsrecht ist zentral und kann die Zwecke, auf die Ihr ePortfolio abzielt, beeinflussen. Viele Schulen und Universitäten verfügen über das Eigentumsrecht von ePortfolios, demnach gehört das ePortfolio der Institution und nicht dem/der Lernenden. Dies ist eine unglückliche Situation für den/die Lernende/n, da dadurch all ihre/seine Leistungen in der ePortfolio-Entwicklung nach Abschluss des Studiums verloren gehen. Manche Initiativen, beispielsweise an der School of Education of the Charles Sturt University, nehmen sich einer breiten Perspektive von ePortfolios an und unterstützen bei dem Übergang von Ausbildungs- zu beruflichen Kontexten. Lesen Sie die Fallstudie der Charles Sturt University.

Demnach kann unterschieden werden zwischen:

  • Individuelles ePortfolio: Bezieht sich auf das ePortfolio einer spezifischen Person und kann verschiedene Zeiträume umfassen (ein spezieller Kurs, lebensbegleites ePortfolio, etc.) Der/Die BesitzerIn sucht relevante digitale Artefakte aus und kommuniziert diese für seine/ihre Zwecke. Die Person hat das volle Besitz-, Verfügungs- und Nutzungsrecht über das ePortfolio.

  • Institutionelles/organisationales ePortfolio: Das ePortfolio gehört zu einer kulturellen, sozialen, kommerziellen oder politischen Institution. Ein Beispiel für ein institutionelles ePortfolio ist das European Language Portfolio

  • Ein individuelles ePortfolio innerhalb einer Institution/Organisation: Die Person besitzt die Rechte für den Inhalt des ePortfolios, aber die ePortfolio-Prozesse und -Funktionen werden von der Institution bestimmt.

Diese Aktivität wird Sie dabei unterstützen, ein Szenario für Ihr künftiges ePortfolio zu definieren. Während der nächsten Module werden Sie die Möglichkeit bekommen, dieses erste Szenario eines Anwendungsfalls zu überarbeiten.

1) Zuerst entscheiden Sie sich für die Perspektive, die Sie übernehmen möchten. Möchten Sie ein ePortfolio in einer organisationalen oder individuellen Perspektive umsetzen? Danach reflektieren Sie über die Absichten/Ziele Ihres ePortfolios. Soll es Ihre Leistungen oder Ihre Arbeit zeigen? Soll es zur Evaluation dienen? Oder Ihre berufliche Weiterbildung innerhalb Ihrer Institution abbilden? Vor dem Hintergrund des gewählten Zwecks werden die entsprechenden Prozesse bestimmt.

  • Nutzen Sie folgende Vorlage, die Sie in Ihren Überlegungen anleiten kann.

2) Definieren Sie Ihr erstes Szenario eines Anwendungsfalls Ihres ePortfolios im Rahmen Ihrer Perspektive und Ihrer Zielsetzung/en. Als Hilfestellung zur Ausführung dieser Tätigkeit kann die von der Universitat Rovira i Virgili (URV) durchgeführte Fallstudie dienen. Auch die bereits existierenden Szenarien in den persönlichen Blogbeiträgen der anderen TeilnehmerInnen dieses MOOCs können Anhaltspunkte bieten.

Folgende Leitfragen stehen bei dieser Aktivität im Mittelpunkt:

  1. Wieso? Welches Problem möchten Sie lösen oder welche Vorteile erwarten Sie sich von der Anwendung eines ePortfolios?

  1. Wie? Beschreiben Sie kurz, wie ein ePortfolio angelegt und genutzt wird:

    1. Beschreiben Sie, wie das ePortfolio sich in Ihren Kontext/Ihre Umwelt einfügt.

    2. Identifizieren Sie, welche Artefakte in das ePortfolio aufgenommen werden können.

    3. Identifizieren Sie die Zielgruppe bzw. Interessensgruppen Ihres ePortfolios und wie diese zum ePortfolio-Prozess beitragen können (im Fall einer organisationalen/institutionellen Initiative)

  • Nutzen Sie diese Vorlage als Anleitung für Ihre Arbeit, wenn Sie für eine Institution/Organisation agieren.

  • Nutzen Sie die Vorlage als Anleitung für Ihre Arbeit, wenn Sie als Privatperson agieren.

Nun ist es Zeit, Ihre Ergebnisse mit den anderen MOOC-TeilnehmerInnen zu teilen:

  • Übertragen Sie Ihr Szenario in das Szenario-Wiki des Kurses.

  • Teilen Sie das Szenario Ihres Anwendungsfalles den anderen mit und laden Sie die anderen TeilnehmerInnen ein, zu kommentieren. Für die optimale Verbreitung Ihrer Ideen nutzen Sie den Hashtag #ePcourse und den Hashtag der Europortfolio-Gemeinschaft #europortfolio.

Bitte denken Sie auch daran, Ihre Ausarbeitung innerhalb des Europortfolio-Portals zu teilen. Dazu müssen Sie nur dem Europortfolio-Netzwerk beitreten (oder wenn Sie bereits beigetreten sind, sich einloggen). Danach können Sie damit beginnen, sich über Ihre Arbeit mit anderen auszutauschen und andere Arbeiten zu diskutieren. Klicken Sie auf „Discussions“ und posten Sie Ihre Arbeit.

  • Nach Durchsicht der anderen Szenarien (wenn möglich, bitten Sie um Kommentare der anderen MOOC-TeilnehmerInnen), überarbeiten und verbessern Sie Ihr eigenes Szenario.

  • Erstellen und veröffentlichen Sie danach eine kurze Präsentation des Szenarios Ihres Anwendungsfalls (Sie können dazu jegliches Werkzeug nutzen – Prezi, PPT, VideoScribe, Powtoon, Emaze, etc.). Schreiben Sie außerdem eine kurze Zusammenfassung, in der Sie ihre ePortfolio-Idee erklären (max. 1 Seite).

  • Abschließend versuchen Sie einige Frage zu beantworten, die sich im letzten Modul ergeben und die Sie in dieser Vorlagevermerkt haben.