Mit E-Portfolio auf dem Weg zur Inklusion: bedürfnisgerechte Partizipation

Inklusion erfordert einen Wandel im Denken der Menschen. Sie sieht die Förderung aller Schülerinnen und Schüler auf ihrem jeweiligen Entwicklungsstand in einer gemeinsamen Schule als ihr vorrangiges Ziel. Nimmt man dieses Ziel ernst, so ergeben sich daraus Fragen nach tauglichen Konzepten, nach einer inklusiven Didaktik und den daraus resultierenden Formen und Methoden des Handelns von Lehrenden. In ihrem Forschungsprojekt versucht Karin Luidolt, ein E-Portfolio als mögliche Passung der Anforderungen an die vielfältigen Lernausgangslagen der Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu etablieren. In einem inklusiven Setting dokumentieren Lernende mit stark differierenden Leistungsniveaus ihre Eindrücke und Arbeitsfortschritte mithilfe der E-Portfolio-Software Mahara.

Die Forschung zielt auf die subjektive Sichtweise der Lernenden sowie der Lehrenden ab und versucht, Dynamiken in heterogenen Lerngruppen zu erfassen. Die Analyse stützt sich auf begleitende qualitative Interviews, Beobachtung und die Dokumentenanalyse, die mittels der Grounded Theory ausgewertet werden. Aufgrund des großen Umfangs des Forschungsgebiets und des Fehlens von Forschungspublikationen zum Thema Inklusion in Kombination mit E-Portfolios können Antworten nur exemplarisch gegeben werden. Zu Überforderungen durch das E-Portfolio kam es erstaunlicherweise bei den leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern. Die gegenseitigen Hilfestellungen der Lernenden wurden durch die gegebene Heterogenität unterstützt und ermöglichten einer Schülerin mit sonderpädagogischem Förderbedarf, als helfend in ihrer Gruppe wahrgenommen zu werden.

Karin Luidolt (2013): Auf dem Weg zur Inklusion – E-Portfolio als individueller Lernraum für alle Schülerinnen und Schüler? Eine Fallstudie zum Einsatz von E-Portfolios an der Berufsschule. Master Thesis. Donau-Universität Krems. PDF Download